Optionen der Trinkwasserberechnung

Die Anforderungen an die Trinkwasserberechnung sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Um bei der Trinkwasserberechnung mit DDS-CAD ein optimales Ergebnis zu erhalten, ist es wichtig, dass Sie im Vorfeld die Auslegungsparameter korrekt definieren. Dieser Technik-Telegramm-Beitrag erläutert Ihnen die Vorgehensweise.
Einleitung
In unserem Beispiel verwenden wir ein bereits erstelltes Projekt, in dem die Trinkwasserinstallation bereits vorgenommen wurde. Nun soll die Berechnung erfolgen.
Optionen
Um die Optionen für die Trinkwasserberechnung zu öffnen, gehen Sie wie folgt vor:
- Starten Sie die Funktion 'Gebäude'. Es öffnet sich der Dialog: 'Gebäude'.

- Wechseln Sie in die Registerkarte 'Trinkwasser'.

- Wählen Sie das System aus, das Sie berechnen möchten, und klicken Sie auf 'Berechnen'. Es öffnet sich der Dialog: 'Trinkwasserberechnung'.

- Wechseln Sie in die Registerkarte 'Optionen'.

Berechnungsart
DDS-CAD bietet Ihnen 3 Varianten der Berechnung an. Diese werden Ihnen in der Info-Box innerhalb des Dialoges kurz erläutert.

Variante A
Die Dimensionierung geschieht auf Basis der von Ihnen vorgegebenen 'Max. Fließgeschwindigkeit'.

Variante B
Die Auslegung erfolgt gemäß dem eingestellten 'Versorgungsdruck', wobei die 'Max. Fließgeschwindigkeit' eingehalten wird.

Variante C
Die Dimensionierung erfolgt gemäß dem eingestellten 'Versorgungsdruck'; das vorgegebene 'Max. Druckgefälle' wird hierbei eingehalten.

Berechnungsparameter

1. 'Gebäudehöhe ü. NN'
Beschreibt die Höhe des Gebäudes gegenüber Normalnull (Meeresspiegel-Niveau). Die Einstellung erfolgt im Dialog: 'Gebäude' in der Registerkarte 'Basisdaten'.
2. 'Höhe Versorgungsl. ü. Bodenplatte'
Abstand zwischen OKFF der untersten Gebäude-Etage und der Versorgungsleitung des öffentlichen Netzes.

3. 'Höhe der Versorgungsl. ü. NN'
Zeigt Ihnen den Abstand zwischen der Versorgungsleitung des öffentlichen Netzes und Normalnull (Meeresspiegel-Niveau).

4. 'PWH-C max. Fließgeschwindigkeit'
Hier können Sie den oberen Grenzwert für die Fließgeschwindigkeit in den PWH-C Leitungen festlegen.
5. 'Max. Temperaturabfall PWH'
Setzen Sie hier den oberen Grenzwert für den Temperaturabfall der PWH Leitungen fest.
6. 'Min. Nennweite'
Legen Sie hier die Nennweite fest, die bei der Dimensionierung nicht unterschritten werden soll.
7. 'PWH-Temperatur'
Gibt die von Ihnen gewählte Temperatur des Mediums PWH am Startpunkt der Berechnung an.
8. 'PWC-Temperatur'
Definieren Sie hier die Temperatur des Mediums PWC am Startpunkt der Berechnung.
9. 'Max. Ausstoßzeit'
Legen Sie hier fest, wie viel Zeit beim vollständigen Öffnen der Entnahmestelle bis zum Austritt des Warmwassers maximal vergehen darf.
Logik um Entnahmestellen zu berücksichtigen
An dieser Stelle legen Sie fest, wie die Entnahmestellen abhängig von ihrer Zuordnung zu Nutzungseinheiten berücksichtigt werden.
Die DIN 1988-300 definiert eine Nutzungseinheit als einen Raum in Wohngebäuden oder Gebäuden mit wohnungsähnlicher Nutzung, bei dem maximal zwei Entnahmestellen gleichzeitig geöffnet sind.
In manchen Fällen besteht jedoch ein Bad aus zwei Räumen, die beide gleichzeitig genutzt werden (z. B. bei einer abgetrennten Dusche). Haben Sie das Gebäudemodel so definiert, führen Sie beide Räume in einer gemeinsamen Zone zusammen (Siehe Online-Handbuch: Nutzungseinheiten bilden).
Daher gibt es drei verschiedene Varianten für diese Option:
Variante A – 'Alle (Nichtwohngebäude)'

Wählen Sie diese Option für Stränge, die keine Wohnräume versorgen. DDS-CAD bildet hier keine Nutzungseinheiten, sondern addiert den Berechnungsdurchfluss aller Entnahmestellen und berechnet den Spitzendurchfluss gemäß DIN 1988-300, Gleichung 9.

Variante B – 'Nur die jeweils größte aller gleichartigen Entnahmestellen (Wohngebäude oder ähnlich)'

Wählen Sie diese Option für Stränge, die Wohnräume versorgen. DDS-CAD bildet hier Nutzungseinheiten aus diesen Kategorien:

1. Einzelner Raum
2. Ersatzlast
3. Ringleitung
In Nutzungseinheiten vergleicht DDS-CAD die Berechnungsdurchflüsse gleichartiger Entnahmestellen und berücksichtigt die größere. Der Spitzendurchfluss ist die Summe der Berechnungsdurchflüsse der beiden größten Entnahmestellen.
Außerhalb von Nutzungseinheiten addiert DDS-CAD die Berechnungsdurchflüsse und berechnet den Spitzendurchfluss gemäß DIN 1988-300, Gleichung 9.
Variante C – 'Alle (Wohngebäude oder ähnlich)'

Wählen Sie diese Option für Stränge, die Wohnräume versorgen. DDS-CAD bildet Nutzungseinheiten aus diesen Kategorien:

1. Trinkwasserzonen mit mehreren Räumen
2. Einzelner Raum
3. Ersatzlast
4. Ringleitung
In Nutzungseinheiten errechnet sich der Spitzendurchfluss aus der Summe der Berechnungsdurchflüsse der beiden größten Entnahmestellen.
Außerhalb von Nutzungseinheiten addiert DDS-CAD die Berechnungsdurchflüsse zum Spitzendurchfluss.
Gebäudetyp
Den 'Gebäudetyp' legen Sie im Dialog 'Gebäude' in der Registerkarte 'Basisdaten' fest. Sollten Sie einen abweichenden Gebäudetyp zur Auslegung der Trinkwasserinstallation nutzen wollen, gehen Sie wie folgt vor:
- Setzen Sie das Häkchen in der Checkbox hinter 'Gebäudetyp' und wählen Sie den gewünschten Gebäudetyp aus dem Drop-down-Menü.

Gleiches Material im gesamten Rohrnetz
Wenn Sie im gesamten Rohrnetz das gleiche Material verwenden möchten, gehen Sie wie folgt vor:
- Setzen Sie das Häkchen in der Checkbox vor 'Gleiches Material im gesamten Rohrnetz (Material vom ersten Teilstrang)'. Die Materialeigenschaften des ersten Strangs nach dem Setzen des Berechnungspunktes werden für das gesamte Rohrnetz übernommen.
